Berufung – was ich darunter verstehe

Berufung, ein interessantes Wort, das seinen Ursprung schon in der Bibel hat.
Jesus ruft in Matth. 4,18 seine ersten beiden Jünger – Petrus und Andreas, am See Genezareth. Folget mir nach waren seine Worte und sie ließen alles zurück – denn sie waren Fischer – und folgten ihm. In Math. 10 beruft er namentlich seine 12 Jünger zu Aposteln und gibt ihnen Vollmacht, um unreine Geister auszutreiben und Krankheiten und Gebrechen zu heilen. Sendet sie aber erstmals nur zu den bedürftigen im eigenen Volk. Schlussendlich sendet Jesus dann die Apostel in Math. 28,19 aus um auch den Heiden, also den Nichtjuden, das Evangelium nahezubringen.

In der Apostelgeschichte werden später weitere Menschen zu Jüngern und Aposteln berufen, um hinaus zu gehen in die Welt, das Evangelium zu verkünden. Damit die Apostel ihre Aufgabe der Verkündigung nachkommen konnten – mittlerweile waren sie doch mehr mit der Heilung von Kranken und Pflege der Witwen und Waisen beschäftigt, beriefen sie eine Versammlung ein, und erklärten: Wählt aus eurer Mitte sieben Männer aus, die von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit sind und bringt diese vor uns (vgl. Apg 6,1-7). So wurden die Diakone „geboren“ die sich auch heute um die Menschen kümmern, deren Stimme kein Gehör findet und die durch Krankheit und Armut am Rande der Gesellschaft leben.

So viel zunächst zum christlichen Aspekt der Berufung. Berufungen gibt es auch in anderen Bereichen des menschlichen Lebens. Ein Richter wird an das Verfassungsgericht berufen, ein Abgeordneter wird zum Minister berufen. Jemand ruft nach einem, und man antwortet dann auch mit „Hier bin ich“ Wir kommen darauf noch später zurück. Wir erleben das immer wieder. Eine Person ruft uns (Vorgesetzter, Lehrer, Ausbildungsleiter, Ehepartner, etc. ) und wir melden uns mit „hier bin ich“. Dann sind wir dem Ruf gefolgt, danach kommt die klassische Handlung, in der wir eröffnet bekommen, warum wir gerufen wurden. Das kann eine Beförderung, eine Tadelung, Belobigung, Versetzung, Wertschätzung, etc. sein. Vielfältig eben.
Die Reaktion darauf kann dann auch vielfältig ausfallen, von Wut, Schmerz, Trauer, bis hin zu Freude, Dankbarkeit und Euphorie. Diese Rufe hört man deutlich, weil sie verbal stattfinden.

Nun kommen wir wieder zurück zu den biblischen Rufen und Berufungen. Die meisten Berufungen im Alten Testament fanden im Dialog zwischen dem Rufenden (Gott) und den Gerufenen (Erzväter, Propheten und Erwählten Menschen) statt. Mose im brennenden Dornbusch, Jakob im Traum, nur um hier mal den Anfang zu machen. Maria, die Mutter Jesu wurde durch den Engelsboten Gabriel gerufen. Petrus und die anderen Apostel durch Jesus direkt. Interessant ist die Berufung von Paulus, der als Saul zur Welt gekommen war, und nach Jesus Tod mit allen Mitteln versuchte der Apostel habhaft zu werden. Während einer Verfolgungsjagd nach Damaskus stürzt er vom Pferd, sieht ein grelles Licht und Jesus darin der ihn fragt „Warum verfolgst Du mich?“ Was dann passiert ist bekannt, er wird geblendet und nachdem er in Damaskus angekommen ist, gewandelt. Das Augenlicht bekommt er wieder und nennt sich fortan Paulus, der neben Petrus als Apostelfürst gewürdigt wird. Und das, obwohl er nie mit Jesus zusammen durch das Land gezogen ist und nie direkt das Evangelium gehört hat. Dieser Ruf kam von Jesus direkt und wurde vom Herzen empfangen und ans Gehirn weitergeleitet. Durch diese Berufung wirkte der Heilige Geist Gottes zu Lebzeiten Paulus in ihm und führte ihn durch die damals bekannte Welt.

Das dieser Ruf Jesus noch immer funktioniert zeigt sich in den letzten Zwei Tausend Jahren an vielerlei Menschen (Männer und Frauen) die mit ihrer Berufung große Taten geleistet haben. Und diesen Ruf kann eigentlich jeden ereilen, der bereit ist, auf sein Herz zu hören und Jesus Christus einen Platz im eigenen Herzen anzubieten. Man sollte jetzt aber nicht immer nur an eine geistliche Berufung denken. Nein es kann auch der Ruf sein, den Mitmenschen zu helfen, die Hilfe benötigen, also ein offenes Auge und Ohr zu haben, um die Not zu sehen, damit Hilfe machbar wird. Denn die Aufgaben, die Jesus für uns hat, sind vielschichtig und machbar. Er führt uns auch auf dem Weg, den er für uns vorgesehen hat.
Aber es gilt immer zu prüfen, ist der Gedanke, der sich gerade in meinem Kopf manifestiert tatsächlich
göttlich, oder zwitschert da unser kleines Vögelchen etwas zu laut ;-).
Oft hilft ein Gebet und Stille, um dann den Impuls mit dem Herzen abzugleichen.

Zum Schluss noch ein Hinweis! Dem Ruf Jesus Christus durch den Heiligen Geist, sollten wir ernst nehmen, und im Fall der Fälle auch bereit sein, alles hinter uns zu lassen und wie die Apostel ihm,
Jesus Christus unseren Herrn, zu folgen und bedingungslos hinzugeben. Das klingt dramatisch, aber
er verlangt nichts von uns, was nicht unmöglich ist. Wo ist der beste Platz, um mit Jesus Christus ein persönliches Gespräch zu führen? In der Kirche, aber auch in der Natur, wo keine Ablenkung möglich ist.

Guter Gott, Herr Jesus Christus, danke für Deine Geduld mit uns Menschen und auch Danke, dass Du
auch heute noch Menschen überall ansprichst, damit sie Deine Werke ausführen. Segne uns und behüte uns auf unseren Wegen, bewahre uns vor Unheil und Schaden und sei uns allezeit gnädig. Amen

Author: alex-aaron

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