Heute darf ich einmal die Betrachtung auf den Muttertag lenken. Aber was hat der Muttertag mit dem Glauben zu tun? Im engsten Sinne nichts, er lässt sich zwar bis ins römische Reich zurückverfolgen, aber erst in den Vereinigten Staaten von Amerika wurde es dann wieder aufgegriffen und ab 1914 in die Welt getragen (Quelle: Wikipedia). Nun möchte ich aber nicht die geschichtliche Entwicklung und Bedeutung hier breittreten, sondern aus meinem Impuls den Sinn des Muttertags heute wieder ins Gewissen zu rufen.
Zunächst was tun wir an Muttertag? Die Mutter bekommt von den Kindern und dem Ehegatten ein Frühstück gemacht, natürlich mit allem was ein Mutterherz begehrt. Nicht zu vergessen, dass die Kinder dann auch festlich angezogen sind, oder sagen wir mal, nicht mit den üblichen zerrissenen Jeans und den zu kurzen Tops (Mädchen) rumlaufen. Der Fernseher bleibt aus, man geht schick aus zum Essen, der obligatorische Blumenstrauß darf nicht fehlen. Spazieren gehen bei Sonnenschein, kein Streit oder Geplänkel wie sonst. Harmonie pur…… Aber halt. ist dem auch so? Nun ich würde sagen, in den wenigsten Familien würde man einen solchen Ablauf suchen, bzw. vorfinden. Es wird über SocialMedia Kanälen kommuniziert. Zum gemeinsamen Frühstück hat man eh keinen „Bock“, und jetzt noch einen auf „Familiy“ zu machen, wofür? Muttertag ist vielerorts zu einem „Allgemeinen“ Sonntag verkommen. Die Mutter, die zu Hause ist, sich um den Haushalt kümmert, für jeden Zeit hat und ein offenes Ohr, die sucht man heute. Beide Ehepartner gehen heute zur Arbeit, um den Lebensstandard halten zu können, bzw. das Eigenheim schneller abzuzahlen. Die Kinder wachsen dann in Ganztagskitas auf, die Schule kann ebenso als Ganztagsevent gebucht werden, incl. Hausaufgabenservice. So sieht man sich nur wenig unter der Woche, und am Wochenende, hat jeder seinen persönlichen „Lebensraum“ und die Familie ist dann nur noch „Fassade“.
Sicherlich werden sie – liebe Leser – sagen, dass ich so was nicht wissen kann. Mag sein, dass es keine Pauschalisierung geben darf, aber schon allein das TV Angebot, das uns leider immer mehr vergiftet, zeigt mir, das ich vielleicht nicht so ganz verkehrt liege.
Nun zurück zum Muttertag. Wer ist denn unsere Mutter? Nun es ist die Frau, die uns – nun kommt der religiöse Part – durch die Gnade Gottes das Leben geschenkt hat. Und ja eine Frau bringt Kinder zur Welt, kein Mann, das war so und wird immer so bleiben, daran ändert die Genforschung nichts.
Unsere Mutter ist für uns da, schon vom Tage unserer Geburt kümmert sie sich liebevoll – ja habe auch davon gehört, dass Mütter, die ihr Kind zunächst nicht haben wollten, sich so gefreut haben, dass ihr Kind nun da ist. Eine Mutter erkennt auch, wenn es dem Kind gesundheitlich nicht so gut geht, oder andere Probleme. Rundum hat eine Mutter einen Fulltime Manager Job. Vielerorts erkennen die Familienmitglieder, Kinder, Ehegatte, erst diese wichtige Rolle, wenn es der Mutter mal gesundheitlich schlecht geht, schlimmstenfalls wenn die Mutter stirbt.
Hand auf’s Herz sind sie immer dankbar ihrer Mutter gewesen? An diesem einen Tag sollten wir unsere Dankbarkeit der einen Mutter entgegenbringen, es reicht auch ein Einfaches ernst gemeintes „Danke liebe Mama für all die Stunden, die Du für mich da warst“. Im inneren spürt man das auf jeden Fall, wenn ein liebes Wort gesprochen wird.
Einen Punkt, den ich noch vergessen habe ist dieser. Auch wenn es in der Beziehung zwischen Mutter und Kind knistert, oder sogar brodelt, so gibt es immer einen Weg, diese Konflikte zu lösen. Es bedarf immer und das unterstreiche ich, eine Seite, die auf die andere zugeht, um den Dialog zu suchen. Was tun, wenn keiner den ersten Schritt tun will (von möchten kann keine Rede sein, denn der Stolz auf beiden Seiten ist hier zu groß)? Hört auf Euer innerstes im Herzen, auf die Stimme, die Euch als Kind/Mutter sagt, dass die Beziehung sehr wichtig ist und diese Verbindung erhaben ist über alle Streitigkeiten. Es gibt niemals einen Grund, Frieden zu machen.
Auch ich als Schreiber und Verfasser dieses Impulses hatte auch das eine oder andere Mal leichte bis hin zu schweren Verwerfungen mit meiner Mutter. Wir – meine Mutter und ich haben unseren Frieden gemacht, noch bevor sie gegangen ist. Das ist für mich in dieser heutigen Betrachtung eine wichtige Station, die man nicht nur als Christ tun sollte, sondern im Allgemeinen als Mensch.
Auch ich werde morgen meiner Mutter Danke sagen, für alles was sie zu Lebzeiten für mich getan hat, welche Opfer sie auf sich genommen hat, damit es mir in meiner Entwicklung gut geht, am Grab auf dem Friedhof. Aber durch meinen Glauben bin ich sicher, dass sie das Hören wird.
Allen Müttern auf diesem Erdkreis möchte ich ebenfalls Danke sagen, für ihren liebevollen Dienst, den sie uns Kindern entgegengebracht haben und noch tun.