St. Martinstag

Heute begehen die Christen am 11.11. den vermutlichen Todestag des Heiligen Martin von Tours, der als Bischof gewirkt hat.
Bis zum Bischof und der späteren Heiligsprechung verging jedoch einige Zeit.
Martin oder Martinus – so sein römischer Name – kam als Sohn eines Militärtribuns auf die Welt und schlug eine Laufbahn im römischen Heer, genauer bei der Reiterei ein. Er war in der Region Tours – in Frankreich – stationiert und um den 11.11. unterwegs zurück in sein Lager. Zu dieser Zeit war es schon kalt, es lag vermutlich auch schon Schnee, als er am Wegesrand einen Bettler antraf, der um Wärme, also ein Gewand bettelte. Martin war hier schon etwas anders als seine Kameraden der damaligen Zeit und teilte seinen gefütterten Umgang mit seinem Schwert in Zwei Hälften und gab die eine Hälfte dem Bettler. Der Überlieferung nach, erschien Jesus Christus Martin im Traum in der Gestalt des Bettlers mit den Worten „Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet….Was ihr einem geringeren getan habt, das habt ihr mir getan (Mt. 25,35-40)“. Dadurch hat sich Martin als wahrer Jünger Jesus erwiesen.

Das ist doch eine starke Geschichte? Abgespielt hat sich das so um 335 n. Chr. Also schon in der Zeit, wo das Christentum römische Staatsreligion durch Kaiser Konstantin wurde. Er ließ sich dann taufen, quittierte den Militärdienst, da er nicht mehr römischer Soldat, sondern Soldat Christi war. Später wurde er dann auch zum Bischof von Tours berufen und stellte sich so manches Mal gegen die Obrigkeit, um verfolgte oder Unterdrückte zu schützen. Es hat aber niemand gewagt, ihn anzurühren, bzw. Anzuklagen. Was schon interessant ist. Denn selbst wenn das Christentum Staatsreligion im römischen Reich war, so dauerte es einige Zeit, bis sich die alten Werte endgültig aus den Köpfen der Menschen zurückzogen.
Heute ist es gerade umgekehrt will man meinen, man möchte vieles wegwerfen und anpassen, und wundert sich, dass die Hau-Ruck Methode nicht funktioniert.

Wir brauchen wieder Martin‘s in der Kirche. Menschen, die sich für die Menschen einsetzen, die fast nackt am Wegesrand in der kalten Jahreszeit sitzen und auf ein Almosen warten (das fast nackt ist bildhaft gesprochen und soll hier die Armut und den Hunger beschreiben). Wir müssen die Menschen erreichen, mit Liebe, der frohen Botschaft und Speisung/Kleidung, die sich ausgegrenzt haben, oder ausgegrenzt wurden.
Dies erreichen wir nicht durch leere Worte, sondern durch Taten. Dabei müssen wir aber auch sehr behutsam vorgehen, denn die „frommen“ Worte müssen später kommen. Zunächst die Tat des Mantelteilens. Dann kommen wir nach und nach mit diesen Menschen wieder ins Gespräch und vielleicht holen wir diese Armen Seelen zurück ans Feuer zum Aufwärmen und in die Kirche um zusammen Jesus Christus zu danken.

„Was ihr einem geringeren getan habt, das habt ihr mir getan….“ Das sind die Worte, die ich nochmals aufgreifen möchte. Wieviele Male haben wir – ja wir selbst – einem Bettler irgendwo Geld oder Essen gegeben? Hand aufs Herz – oftmals haben wir doch das Gefühl, dass die das eh nicht brauchen, uns ausnutzen wollen, selbst schuld sind für ihr Leben, oder? Zwei Menschen hatte ich schon in den letzten 3 Jahren Speisen gekauft oder mein „Pausenbrot“ geteilt. Ich bekam ein Dankeschön. Ich habe aber schon Menschen erlebt, die das Brot weggeworfen haben und mich sogar beschimpft. Das macht nachdenklich. Aber ich würde es wieder tun. Denn damit fängt es an, das Teilen und Handeln in Christus. Denn hinter jedem Bettler/Obdachlosem könnte Jesus Christus sein.
Und Jesus Christus hat jedem von uns schon geholfen, ob wir es gleich gemerkt haben oder auch nicht, da sollten wir an unsere Mitmenschen, also unsere Brüder und Schwestern denken, denen es nicht so gut geht und ihnen helfen. Amen

Author: alex-aaron

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